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 KKG Technik - Update 

eCommerce-Blog

KKG Technik - Update

Kategorie: eCommerce

Update zum Bericht über KKG Technik / K.K. Gregor Technik GmbH

In meinem letzten Beitrag zu diesem Thema hatte ich unter anderem über die auffälligen Bewertungen bei Shopauskunft.de berichtet.

Dort war für einen recht neuen Händler eine ungewöhnlich hohe Bewertungsfrequenz erkennbar, die nun offenbar korrigiert wurde. Eine Vielzahl von Bewertungen ist einfach verschwunden. Ob der Betreiber des Bewertungsportals hier mißtrauisch und aktiv wurde oder ob diese vielen positiven Händlerbewertungen auf andere Weise entfernt wurden ist leider für Außenstehende nicht ersichtlich.

Was die Bewertungen auf Trustpilot.de betrifft, scheint hier nun eine ungewöhnlich hohe Nutzerzahl den Drang zu verspüren, die positive Kauferfahrung mit diesem Shop zu veröffentlichen. Auch wenn es verwunderlich ist, dass die Vielzahl der positiven Bewerter fast durchgängig eine Rechtschreibschwäche haben, ist dies kein Indiz dafür, dass die positiven Bewertungen aus der gleichen Feder stammen könnten.

Was allerdings bei der Betrachtung der Bewertungen auffällt ist, dass viele entweder 5 Sterne positiv mit Rechtschreibfehler, 1 Stern negativ oder von KKG wegen Verstößen bemängelt sind. Dies sind natürlich nicht die einzigen Bewertungen, es gibt auch einige Kunden, die im Mittelfeld bewertet haben.

Die aktuelle Lage zeichnet jedoch ein für Onlineshops vernichtendes Bild. Von den aktuell 529 Bewertungen bei Truspilot.de sind nur 24% hervorragend, jedoch 51% ungenügend. 10% bewerteten gut, 9% mangelhaft und 6% akzeptabel. Wer als Händler 60% seiner Kunden zu einer negativen Bewertung in einem Bewertungsportal motivieren kann, hat sicherlich einiges falsch gemacht.

Auch die Diskussion bei MyDealz schwillt stetig an. Blickt man insgesamt auf die Äußerungen der Kunden, sieht dies zunächst nach einem Lieferengpass aus. Da die KKG Technik in Ihren Versandbedingungen auf 1-2 Wochen Lieferzeit hinweist, muss man offenbar davon ausgehen, dass die Ware nicht lagernd ist sondern im Rahmen des Dropshipping angeboten wird.

Beim Dropshipping leitet der Händler die Bestellung seines Kunden lediglich an den Großhändler bzw. Distributor weiter um die Differenz zwischen seinem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis als Marge einzustreichen. Die komplette Abwicklung inkl. Versand wird durch den Großhändler übernommen.

So können auch kleine, unbekannte Anbieter ohne eigene Lagerhaltung bestimmte Produkte anbieten, die Ihnen sonst von den Handelsvertretern der Hersteller nicht einmal angeboten würden, sofern ein Handelsvertreter überhaupt einen Kontakt annähme.

Gerade Premium-Hersteller suchen sich Ihre Händler aus. Ein Online-Händler wie KKG, der erst vor wenigen Monaten gegründet wurde und kein lokales Ladengeschäft vorweisen kann, würde allein aufgrund der vorgenannten Kriterien beispielsweise bei Blaupunkt nichtmal einen Termin bekommen. Da der Shop eine Vielzahl von Produkten von Premium-Herstellern anbietet, könnte also Dropshipping eine Erklärung für das umfassende Warenangebot sein.

Ein solches Sortiment, wie von KKG angeboten, kann nicht über Eigenkapital am Lager vorrätig gehalten werden. Die Kosten dafür wären bei der mutmaßlichen Shopreichweite nicht rentabel und würden aufgrund der hohen Betriebskosten den erforderlichen Deckungsbeitrag in die Höhe schnellen lassen, was sich dann nicht mit diesen Preisen vereinbaren ließe.

Sind also die vielfach von den Käufern bemängelten Lieferzeiten ein Problem der Warenverfügbarkeit?

Kunden berichten davon, dass die gekauften Produkte nach einiger Zeit von notebooksbilliger.de oder auch von real.de geliefert worden wären. Ein klares Minusgeschäft für den Händler, da er mit beinahe allen angebotenen Produkten deutlich unter dem Marktpreis liegt und somit die gelieferten Waren deutlich teurer zukaufen muss, als er sie selbst anbietet.

Hinzukommt, dass er als B2B-Käufer keinerlei Rückgabe/Widerrufsrecht für die zugekauften Waren hat, wohingegen seine Kunden problemlos den Vertrag widerrufen können. Damit hätte KKG Technik im Widerrufsfall dann teuer eingekaufte Ware aus Retouren im Lager. Eine sehr riskante Situation, die einen Händler schnell in eine finanzielle Schieflage bringen kann.

Die aktuelle Situation stellt eine ziemlich große Herausforderung dar und man darf gespannt sein, wie sich das ganze entwickelt.