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 Goodbye PayPal, Hello Adyen - Was ändert sich bei eBay 

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Goodbye PayPal, Hello Adyen - Was ändert sich bei eBay

Kategorie: eBay

Seit meinem letzten Beitrag ist viel Zeit ins Land gegangen und es ist noch viel mehr ist passiert.

Aktuell ein großes Thema: eBay trennt sich von PayPal. Bumm.

Der größte Paukenschlag für alle eingefleischten Marktplatznutzer. Verkäufer wie auch Käufer sind gleichermaßen irritiert und fragen sich, ob sie in Zukunft überhaupt noch mit PayPal Zahlungen senden oder empfangen können.

Eines vorweg, es geht nicht von heute auf morgen. Adyen – so heisst der neue Zahlungsdienstleister – wird im Laufe der nächsten JAHRE!! (bis 2020) in den Geschäftsbetrieb eingebunden. Trotzdem wundert man sich über diesen Schritt, schließlich hat doch eBay damals PayPal quasi aufgezogen. Das damals junge Startup wurde 2002 für 1,5 Mrd. Dollar von eBay gekauft und seitdem kontinuierlich gepflegt. Man hat das Wachstum forciert, die Verbreitung und Akzeptanz mit viel Marketing und Knowledge vorangetrieben und später auch die Erträge als eigenes Wachstum verkaufen können.

Ja, in den letzten Jahren vor der Eigenständigkeit von PayPal stammte ein großer Teil von eBays Quartalsgewinnen aus den Kassen von PayPal. Doch nach dem der als aggressiv geltende Großinvestor Carl Icahn bei eBay einstieg und die Abspaltung PayPals verlangte (die damals noch vehement abgelehnt wurde) folgte kurze Zeit später eine Ankündigung, dass sich von nun an zwei eigenständige Unternehmen ergeben.

eBay wollte sich dem Kerngeschäft widmen und PayPal sollte sich eigenständig entwickeln können. Wie in der Liebe, wenn zwei Partner sich trennen, damit jeder einzelne sich frei entfalten kann.

Offensichtlich tat die Trennung beiden gut. eBay konnte sich langsam aber sicher darauf konzentrieren, Amazon weiter nachzueifern, während PayPal stetig wuchs. Die PayPal-Aktie legte in kurzer Zeit um mehr als 80% zu, während die eBay-Aktie weiter vor sich hin dümpelte.

Inwiefern die Trennung ein „wirtschaftlicher Schlag“ ist, darüber kann man verschiedener Ansicht sein. Mit einem Anteil von 13% sind die eBay-Zahlungen sicherlich nicht als Kerngeschäft zu bezeichnen, allerdings ist damit ein großer Name aus dem Kundenkreis abgewandert. Die Message dieser Aktion ist um einiges stärker und kann sicherlich einen gewissen wirtschaftlichen Impact nach sich ziehen. Die Aktienkurse sanken unter anderem deshalb zeitweilig im zweistelligen Prozentbereich.

Was aber hat eBay zu diesem Schritt bewegt? Was kann Adyen, was PayPal nicht kann?

Eines kann Adyen auf jeden Fall besser. Vielfalt anbieten. Während bei PayPal nur Lastschrift, Kreditkarte oder Kauf auf Rechnung und Ratenzahlung (bei kreditwürdigen Käufern) möglich sind, bietet Adyen eine wesentlich größere Bandbreite an. Klarna, Giropay, Sofortüberweisung sind bisher nicht mit PayPal nutzbar gewesen und mussten als separate Zahlungsweisen angeboten werden. Gerade bei Betreibern von Online-Shops unbeliebt, das für jede einzelne Methode meist ein separates Modul erforderlich ist.

Viele Käufer haben aus verschiedenen Gründen kein PayPal-Konto und möchten auch keines. In diesem Fall kann ein Verkäufer der PayPal anbietet nicht punkten. Adyen schließt die Lücke indem weitere Zahlungsarten möglich sind und somit mehr Käufe durchgeführt werden können. Man holt die PayPal-Verweigerer ins Boot und mit Ihnen auch ihre Bestellungen, ihre Kaufkraft.

Das sorgt für Wachstum bei eBay. Und als wirtschaftlich getrennte Unternehmen kann eBay die Geschäftsentwicklung von PayPal ziemlich egal sein.

Was heisst dieser Schritt denn nun für die Kunden?

Für die Käufer sollte es besser werden. Wer vorher mit PayPal bezahlt hat, kann dies auch weiterhin tun. Wer sich gegen PayPal entschieden hat kann nun auch online shoppen, ohne Überweisung einzige Option zu haben.

Und Verkäufer? Verkäufer sollten von der breiteren Kundenschicht durch mehr Bestellungen profitieren. Adyens Preismodell soll wohl einer Flatrate ähnlich für eine Entlastung sorgen und die Buchhalter glücklich machen. Damit sind außer PayPal alle zufrieden.